Radeln mit depressiven Menschen - Unterwegs für mehr Akzeptanz

Trotz deutlich gesunkener Temperaturen und Nieselregen empfing am Sonntag, den 01. Juli, das Aktionsbündnis „Welttag für Seelische Gesundheit“ und der Beirat für Menschen mit Behinderungen der Stadt Heidelberg (bmb) zusammen mit der AOK Rhein-Neckar-Odenwald, dem Seniorenzentrum HD-Neuenheim sowie der Heidelberger Initiative Psychiatrie Erfahrener (HEIPER) u.a., die Akteure der MOOD Tour 2012 auf der Neckarwiese unter der Theodor-Heuss-Brücke.

Bei der Mood Tour geht es darum, mit Menschen mit und ohne Depressionserfahrungen durch Deutschland zu fahren und einen Beitrag zu leisten, die Erkrankung zu entstigmatisieren. Sebastian Burger hat sich hierzu in den Tandemsattel geschwungen und eine Radtour mit einer Streckenlänge von 4.500 Kilometer auf sieben Etappen quer durch die Bundesrepublik organisiert. Die MOOD Tour startete am 16. Juni in Freiburg und endet am 15. September in Berlin. Mit von der Partie sind jeweils zwei akut von Depressionen betroffene Fahrer und weitere vier Personen. Gekocht wird gemeinsam, geschlafen zumeist in Zelten. Umrahmt werden diese Etappen von Mitfahraktionen und Infoständen.

In Deutschland leiden ca. vier Millionen Menschen an Depressionen. Bis zum 65. Lebensjahr haben laut Statistik 10 Millionen Menschen einmal eine Depression erlitten. Die MOOD Tour soll Betroffenen und deren Umfeld Mut machen, die Depression als eine normale Krankheit wahr- und ernst zu nehmen, sich beraten und behandeln zu lassen, wie bei jeder körperlichen Erkrankung auch.

Begleitet vom ADFC Bergstraße waren die Radler von Bensheim gestartet und trafen pünktlich gegen 15 Uhr an den Info- und Verköstigungsständen auf der Neckarwiese ein. Dazu kam noch eine Gruppe Radfahrer aus Darmstadt zur Unterstützung der MOOD-Tour.

Bereits ab 13 Uhr konnten Interessierte nicht nur dem eindrucksvollen Auftritt der Musikgruppe „Nachbarschaftskrach“ (Fetzige Live-Blech-Musik unplugged) lauschen, sondern sich auch mit Infomaterial zu der thematisierten Krankheit Depression versorgen. Um 16 Uhr rüsteten sich die Fahrer zu ihrer geplanten Weiterfahrt nach Wiesloch, wo sie dort gegen 17.00 Uhr im Lokal “Alte Schuhfabrik Wiesloch” erwartet wurden.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass dieses Event nicht nur gelungen, sondern auch unbedingt Nachahmer für ähnliche Aktionen finden sollte.

Bundesweit unterstützt wird die Mood Tour von der Stiftung deutsche Depressionshilfe, der Deutschen DepressionsLiga e.V., dem Bündnis gegen Depressionen e.V., Sporthochschule Köln / Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften, der AOK, der Deutschen Rentenversicherung und bis zu 20 lokalen Ortsverbände des adfc.

 

Mood_2012